Freitag, 3. August 2007

ein bisschen unnützes Wissen

Was ein Einerschalensollbruchstellenverursacher ist, auch unter dem irreführendenden Kurznamen "Clack" bekannt, dürfte sich in Fachkreisen mittlerweile herumgesprochen haben. Einigermaßen neu erschien mir, dass es nicht nur Einerschalensollbruchstellenverursacher gibt sondern auch Einerschalensollbruchstellenverursachersollbruchstellen, besser gesagt EinerschalensollbruchstellenverursacherNICHTsollbruchstellen, denn die EinerschalensollbruchstellenverursacheBRUCHstelle ist ja hoffentlich nicht gewollt bzw. gesollt.

Das zu jenem Fauxpas führende tragische Ereignis ist umso ärgerlicher, denn das beliebte Gerät war nicht nur ein Geburtstagsgeschenk aus meiner letzten Lebensdekade, sondern auch eine echte Hilfe beim sonn- und alltäglichen Frühstück. Wie soll ich jetzt splitterlos meine Frühstückseier öffnen???
Damit ihr über das Ausmaß des Dramas Bescheid wisst, dazu folgendes Bild:Solcherlei EinerschalensollbruchstellenverursacherNICHTsollbruchstellen entstehen bei Projekten, die zum Beispiel heißen könnten: "Einerschalensollbruchstellenverursacher meets Grundtal Pursillän".
Letzteres könnte wohl der Name sein für die bei IKEA erhältlichen Fliesen, wenn sie denn welche hätten.
Seit einiger Zeit nämlich teile ich meine Wohnung nicht nur mit Trojka, Regolit, Hemma, Stödis, Bokis, Lycklig und Tryggve, sondern auch mit Papis, Charm, Dignitet und Bomull.

Vielleicht hat sich der eine oder andere ja schonmal gefragt, was diese kryptischen Bezeichnungen eigentlich bedeuten, unter denen bereits beschriebener schwedischer Edeldiscounter seine Produkte vertreibt.
Und weil bei I*** abgesehen von der Einkaufsmarkttopographie, die zu permanenter Orientierungslosigkeit führt, neben Ivar auch so ziemlich alles andere System hat, gibt es auch für die verspielten Namen eine tiefe Ordnung.

Wie man in einschlägiger Fachliteratur erfahren kann, sind die Badezimmerartikel samt und sonders nach skandinavischen Gewässern benannt, während Betten, Kleiderschränke und Dielenmöbel tatsächlich existierende norwegische Ortsnamen tragen. Mein Schreibtisch mit Namen Mikael ist sowie andere Schreibtische und einige Stühle mit Männernamen ausgestattet, ebenso Regale, wie zum Beispiel der beliebte Ivar. Mit dem guten und durchaus praktischen Ivar verbinden uns also nicht zufällig langlebige Männerfreundschaften.

Stoffe und Gardinen hingegen tragen gewöhnlich Frauennamen.
Bomull, so heißt meine Gardine, die mehr Rotwein aufnehmen kann als ich, wäre allerdings eine recht pummelige Beleidigung (selbst für die Gardine), wie ich finde. Genauere Recherchen ergaben dann auch, dass es sich hierbei dann doch nicht um einen Frauennamen, sondern um einen Namen aus der "Kategorie Bettwäsche, Decken und Kissen" handelt, die sämtlich Blumen, Pflanzen und Edelsteinen entlehnt sind.
Die Namen der Küchen sind in der Regel grammatikalische Begriffe aus dem schwedischen Sprachraum, manchmal allerdings auch andere Begriffe.

Wie auch immer, die Sache hat offensichtlich Kultur oder möchte das zumindest. Wer mehr darüber erfahren will, sei mit Christian Ankowitschs Kleinem Konversationslexikon, S.90 gut beraten oder schaue, wo auch sonst, bei Wikipedia nach.
Bis bald, Liebe Grüße!

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