Mittwoch, 30. Januar 2008

Konfirmandenunterricht und Verabschiedung in neue Abenteuer

Neue, bzw. neuere fahrbare Untersätze waren auch das Thema von Bärbels vorvorletztem Blogeintrag (siehe HIER).
Und weil ich eben jenen pubertierenden Seat Cordoba durch die schwierigen Zeiten begleiten werde (das wär dann sozusagen Konfi-Unterricht), kann ich die Erziehung meines bisherigen Schützlings, der witzigerweise immer noch Micra heißt, demnach abschließen.

Es ergibt sich vorübergehend ein gewisser Educanten-Überschuss, da in vorliegendem pädagogischen System ein Verhältnis von 1:1 langfristig keinesfalls überschritten werden kann.
Deshalb wird für die Abschiedsfeier gesammelt und gleichzeitig ein neuer Lebensbegleiter für den Abgänger gesucht. Um Dich an der Sammlung zu beteiligen und Dich somit als künftiger Lebensabschnittgefährte von Micra zu bewerben, klicke HIER

Montag, 21. Januar 2008

Online-Exhibitionismus

Der eine oder andere hat sich vielleicht schon manchmal hämisch gefreut, dass er hier heimlich in meinem Privatleben stöbern kann. Das mag zwar sein, allerdings: So besonders geheim bleibt die Identität der Leser auf Dauer auch nicht... :

Freitag, 18. Januar 2008

Angemessene Investition

Wenn man einen eigenen Haushalt hat, achtet man ziemlich schnell auf Dinge, die einen vorher nicht die Bohne interessiert haben. Ganz plötzlich interessiert man sich für Nebenkostenabrechnungen, private Strompreisanbieter, Stromsparlampen und Wasseruhren. Man erfährt, dass Strom gar nicht gelb ist und die blaue Tonne Luxus. Man kuckt öfter aufs Thermometer, vergleicht Klopapierpreise, beschriftet Briefkästen, sortiert sorgfältig Müll und Wertstoffe und weiß über eine Menge Sachen Bescheid, um die sich bisher die Erzeuger oder Internatsleiter kümmern durften.


„Energiekostenmessgerät“ nennt sich das neueste Spielzeug in meinem Elektronik-Bastelkasten. Und ich bin, so wie es die Packungsbeilage verspricht, den letzten 2 Tagen den Stromfressern in meiner Wohnung auf die Schliche gekommen. Somit kann ich schon mal sagen: Das Gerät spart weder Energie noch Zeit. Wohl aber mag es zu einer Art Bewusstmachungsprozess beitragen. Typisch Pädagoge.

Tja, nun ein paar Ergebnisse:

Einen Liter Wasser aufzukochen kostet mich z. B. per Wasserkocher etwa 2 cent, entspricht ca. 0,15 kw/h.
Die Waschmaschine kommt, obwohl schon über 10 Jahre alt, mit 0,65 kw/h (13 cent) pro Waschgang aus; normaler Waschgang 40°. Am meisten braucht sie natürlich beim Wasseraufheizen, da gibt’s Spitzen von bis zu 15 Amper, was ca. 3500 Watt entspricht. Trotzdem verbraucht ein Waschgang mehr Strom, als der Kühlschrank am ganzen Tag verheizt.. äh -kühlt.
Alle Standby- Geräte im Wohnzimmer fressen zusammen nur 9 Watt, was aber im ganzen Monat (wären sie immer an) mit immerhin fast 8 kw/h, also nicht ganz 2 Euro zu Buche schlagen würde.

Ziemlich gierig ist dagegen meine ganze Schreibtischelektronik. Momentan liegt der Verbrauch bei 126 Watt = 2,4cent/Stunde. (Laptop 40W, Monitor ca. 70W, der Rest für diverse Netzteile, Lautsprecherboxen, Drucker etc.)
Tatsächlich macht es selbst bei einem Röhrenbildschirm ganze 10 Watt aus, ob die Helligkeit gerade auf Minimum oder Maximum steht. In 10 Stunden immerhin 2 cent Unterschied. Das muss einem doch mal gesagt werden!

Ob so ein Messgerät letztendlich nützlich ist oder nicht (am Ende braucht es ja auch ein bisschen Strom), da kann man sicher geteilter Meinung sein. Ob es gelingt, mit den gewonnenen Erkenntnissen ein bisschen konsequenter zu sparen, wird sich zeigen.

Dienstag, 8. Januar 2008

Endlich weiß ich's!

Ich bin ein Sozi, jawoll! Ja genau, ein Sozialdemokrat.
Das jedenfalls wäre meine Tendenz bei der Bundestagswahl 2005 gewesen, wie mir gerade der Wahl-O-Mat verraten hat. Solltet ihr mal ausprobieren.
Habe neulich einen Bericht über dieses interessante Tool im Fernsehen gesehen und musste das doch gleich mal checken.
30 Thesen, 30 persönliche Statements, 5 große Volksparteien im Vergleich.
Dass die sich selbst regelmäßig disqualifizierenden Extrem- und Spaßparteien nicht vorkommen, muss und sollte man guten Gewissens in Kauf nehmen.

Und wieder mal fällt auf, dass ihren Kopf benutzende Christen vermutlich eher selten die nach ihnen benannte Partei wählen würden.

Sonntag, 6. Januar 2008

Life less ordinary

Mehr als ein Monat ist schon wieder vergangen seit dem letzten Eintrag. Dennoch behauptet Jens unverständlicherweise, ich wäre der "Einzige, der die Bloggerei knallhart durchzieht". Na ich weiß ja nicht...
Immerhin gab es auch im letzten Monat einige Anlässe, zu denen ich zumindest etwas bloggen
wollte. Wenigstens bis zu Weihnachten will ich nun also endlich mein online-exhibitionistisches Tagebuch aufarbeiten:

Da war das Wochenende zum 3. Advent. Am Samstag und Sonntag habe ich sozusagen mein komplettes dienstliches Weihnachten hinter mich gebracht. 2 Familiengottesdienste und 3 Weihnachtsfeiern an insgesamt 4 unterschiedlichen Orten. Die Familiengottesdienste lagen diesmal wieder in meiner Regie und das besondere Highlight war jeweils das Krippenspiel mit meiner Planitzer Kinderkirchen-Truppe. Man könnte auch Flohzirkus dazu sagen :o) Nun konnte sich endlich zeigen, ob der ganze Aufwand am Ende auch dazu reichte, ein Weihnachtsspiel vor Publikum aufzuführen und ob unser Team aus lauter kleinen Künstlern auch lampenfiebernd noch funktionierte. Ob eine verpatzte Generalprobe wirklich gutes bedeutet und ob..., ja ob es uns gelingt, mit unserer kleinen aber feinen Geschichte auch eine Botschaft zu transportieren.
Ja, ja, ja und ja. So lauten die Antworten. Zumindest dann, wenn man das Feedback des nachsichtigen Publikums ernstnimmt.


Da war der 19. Dezember. Seit diesem Tag bis gestern nämlich war Almut, zumindest die meiste Zeit, hier mit mir zusammen und wir hatten 3 größtenteils wunderbare Wochen, in denen wir auch weiter an unserer gemeinsamen Beziehungskiste gefeilt haben. Weihnachtliche Tage, in denen wir Zeit hatten für Freunde und Familie, für uns selbst und füreinander, für Endlich-mal-auszusprechendes und besonders wichtige Nebensächlichkeiten.

Da war der 4. Advent. Da schlitterten wir das erste Mal in diesem Jahr über gnadenlos glattes Eis am Irfersgrüner See, spazierten durch raureifgeweißte Tannenwälder und stibizten den kleinsten Weihnachtsbaum, den ich dieses Jahr zu Gesicht bekam. (steht auf dem Tisch) Endlich sollte meine Weihnachtsdekoration also komplett werden und die Lichtelei und Räucherei auch in meiner Bude stattfinden.

Das Bild mag einen kleinen Eindruck von meinem dekorierten Wohnzimmer geben.



Da war der 24. Dezember. Hierüber wollte ich nun wirklich etwas schreiben, allerdings weniger erfreuliches. An diesem Tag wagten wir es, meiner "Dienstgemeinde" untreu zu werden und als Gäste den Gottesdienst in der Zwickauer Stadtkirche zu besuchen. Was für ein Versehen... Eigentlich hatte ich mich gefreut, auf einen "ganz normalen traditionellen Weihnachtsgottesdienst", wie man ihn eben.... erwartet. Irgendwie war es mir dann aber ZUVIEL Weihnachtsgottesdienstklischee: Eine Gemeinde, die kaum mitgesungen hat, und die die Gebete nicht kannte. Ein Pfarrer, den man schonmal rein akkustisch nicht verstand. Ein Krippenspiel, bei dem man kaum ein Wort mitbekam und bei dem die Spieler nicht spielten. Tatsache. Das habe ich noch nicht gesehen!
Wohl aber kannte ich das Stück mit dem Namen "Franzi und die Krippenfiguren".
Die Idee ist, dass ein paar Mädels, unter ihnen die kleine Franzi, eine Kiste mit den Krippenfiguren auspacken und sich dabei fragen, was das eigentlich für Gestalten sind. Flux stiegen wie durch Zauberhand herbeigehext die Figuren in Lebensgröße auf die Bühne und stellten sich nun jeweils vor.
Leider blieb es dabei. So standen die Figuren nun da. Hatten ihren Satz gesagt (den man ja wie gesagt kaum verstand) und blieben da stehen. Das Verrückte war noch, dass eine Verstärkeranlage aufgebaut war, die aber so schlecht eingestellt war und die Mikros so weit weg, dass man sie sich auch hätte sparen können. Und der Pfarr
er selbst war so überzeugt vom Volumen seiner zarten Stimme, dass er gleich ganz auf die Nutzung eines Mikrofons verzichtete.

Wenn ich irgendwas wirklich zum K***** finde, dann ist das ein solcher Dilettantismus. Und dann noch zu einem Zeitpunkt, wo sich wirklich mal Leute in eine Kirche verirren, die man das ganze Jahr nicht sieht. Ich hab mich echt geärgert.

Auf dem Heimweg haben wir uns darüber unterhalten und ich hab dann eigentlich gedacht: Diesmal war nicht der
Inhalt die Botschaft, sondern die Inzenierung die eigentliche Aussage. Figuren in der Kirche, die sich einfach nicht bewegen. Worte, die man nicht versteht. Geschichten, die gar nicht mehr erzählt, geschweige denn gespielt werden. Mitarbeiter, die die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nicht nutzen wollen oder können. Und das ganze in einer ohnehin schon frostigen und entfremdeten Atmosphäre.

Eigentlich kann ich das so nicht schreiben. Jedenfalls nicht, ohne mich dabei selbst an die Nase zu fassen. Wieviele Möglichkeiten habe ich selber ungenutzt gelassen? Wieviele Worte habe ich nutzlos geredet und wieviel wichtiges verschwiegen? Wie oft habe ich
resigniert oder mir wieder zu wenige Gedanken gemacht? Wann sind mir zuletzt die Ideen ausgegangen? Und was traue ich meinem Handeln unter Gottes Segen eigentlich noch zu?

Viele Prediger, die schon lange Zeit predigen, trauen ihren Predigten nur noch zeimlich wenig, wenn überhaupt irgendwas zu. Das habe ich zumindest gelesen, in einem Buch von Michael Herbst "Wir predigen nicht uns selbst".
Aber: Wenn ich meiner Predigt nichts mehr zutraue; wenn ich nicht mehr darauf vertraue, dass meine zu Papier und Gehör gebrachten Gedanken Menschen bewegen oder zum Nachdenken anregen- sollte ich es dann nicht gleich sein lassen?
So gesehen: Auch dieser wenig rührende Gottesdienst hat mich zum Nachdenken gebracht. Gewünscht hätte ich es mir allerdings mal wieder anders...

Dennoch war mein Weihnachtsfest dieses Jahr ein ganz besonderes: Das erste Mal in meiner eigenen Wohnung (wenn man mal von Weihnachten 2002 in Tansania mit Jens und Suse, gefeiert in meiner süßen Doppelhaushälfte absieht)!
Zusammen mit Almut und Martin, ihrem Bruder hatten wir hier einen sehr schönen Abend. So richtig mit Kartoffelsalat und Würstchen, Geschenken unterm Baum und Weihnachtsmusik. An Glühwein auf dem Balkon (wenn man nicht wirklich friert, schmeckt das Zeug ja nicht!) hats auch nicht gefehlt.


Die Weihnachtsfeiertage gehören bei uns traditionsgemäß der Familie. Und so haben wir es auch dieses Jahr geschafft, wenigstens die Kernfamilie zusammenzubringen und sogar ein paar halbwegs vernünftige Fotos zu arrangieren, hier mit der frisch versetzten Heuersdorfer Kirche im Hintergrund. Sogar der ale kuckt diesmal beinahe normal. Was ist nur los mit uns... ;o)

Und was sonst noch so passierte... das erfahrt ihr vielleicht beim nächsten Mal. Bis dahin: Bleibt behütet! Godblessyoutooooo!