Freitag, 29. Juni 2007

...solutions


Taizé und Geneve - Bildersammlung (KLICKEN!!!)

Siehe da, ich habe ein Problem gelöst. Ja verflixt, es hieß tatsächlich Windows. Danke Markus.
Als nämlich ... ich heute versuchte zum Ausdruckenlassen ein paar Bilder bei Schlecker.de hochzuladen, riss mein mit mir gerade angefreundeter Schläpp ganz unvermittelt schon wieder die Hufe hoch. Das machte mich dann doch etwas skeptisch.
Kurzerhand trennte ich mich vom ach so gepriesenen "Antivir" und bekannte mich ein weiteres Mal zu meiner langepflegten Sympathie zu Peter Norton, der es sich offenbar zum einträglichen Lebenswerk macht, die salzig und fad schmeckende Suppe des Bill Gates auzulöffeln. Ob seiner Demut kann er sich inzwischen vermutlich besseres leisten...

Jedenfalls fand der Virencheck von Herrn Norton tatsächlich eine verdächtig anmutende Datei namens o.exe im Windows-Systemordner, mit dem ungebetenen Anhang namens "Downloader". Trotz der unverdächtigen, wenn nicht gar durchaus verheißungsvollen Titel war jenes Syndikat offensichtich für meine verlorengegangene Uploadfähigkeit verantwortlich, die sich gleich nach meiner Trennung von diesen bösartigen Schmarotzern wieder herstellte.
So einfach ist das also.

Wenn ich dann in wenigen Wochen ein mit regelmäßigem Verdienst ausgestattetes Amt begleite, kann ich mir ja mal wieder überlegen, ob ich mich nicht letztendlich doch noch am Anmalen der goldenen Nase von Steve Jobs beteiligen möchte...

Donnerstag, 28. Juni 2007

neue Fotos

da mein Picasa-Upload immer noch nicht in Gang zu bringen war, habe ich jetzt bei StudiVZ einen ziemlich großen Bilderordner für unserer Fahrt nach Frankreich angelegt.
Leider sind die Bilder, da von 6 verschiedenen Kameras mit asynchronen Datumseinstellungen, ziemlich durcheinander und ich habe den Sortierversuch nach kurzer Zeit wegen bereits glühendem Klickfinger aufgegeben.

Falls jemand eine Idee hat, warum mein Picasa beim Upload abstürzt (Der PC geht tatsächlich aus), bin ich für Tipps sehr dankbar.

Viel Spaß beim Glotzen und Kommentieren.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Singsangsemester auf Tour: Part 2

Ich drängel mich jetzt einfach mal selbst, meinen kleinen Reisebericht noch zu Ende zu bringen, sonst wird das ja nie was... wer Part 1 noch nicht gelesen hat, sollte demzufolge besser 2 Einträge weiter unten zu lesen beginnen.

Nach 3,5 Tagen...
Die Mittagsandacht am Mittwoch war quasi der letzte Programmpunkt, den wir in Taizé erlebten, nachdem wir unsere in der Nacht zuvor durchgeweichten Zelte auf verschiedene Weise getrocknet (siehe Bild) und neben diesen auch sämtliches andere Equipment verpackt hatten und noch ein letztes Mal die gute Taizé-Küche genossen haben.

Mit einem kurzen Abstecher über Bourg-en-bresse, der hier mangels Ereignishaftigkeit nicht weiter ausgebreitet werden soll, gings also weiter nach Genf. Übrigens, es gibt nur 4 deutsche Wörter, die auf nf enden!

Die Fahrt war nicht besonders lang, so dass wir schon am frühen Abend in unserem Quartier ankamen. Jenes war wirklich der Rede wert. Die Ausstattung war zwar eher rustikal und auf Jugendherbergsniveau, allerdings mitten im Herzen von Genf; dennoch ruhig gelegen, inklusive mehrmaligen Ausblickes von der hauseigenen Dachterasse und hervorragend zum Versteckspielen geeigneten Vorplatzes.


Die folgenden Tage gestalteten sich nun eher relaxt und wenigstens mittelmäßig spontan gestaltet. Begleitet von einer der zu den 40 % in Genf wohnenden waschechten Genferinnen erlebten wir eine kleine Stadtführung, vorbei an den Gedenkstätten von Calvin und Rousseau und anderen Eindrücklichkeiten. Das Wahrzeichen von Genf ist im Übrigen eine 130 Meter hohe Fontäne inmitten des bis zu 300 Meter tiefen Genfer Sees, der auch noch 70 km lang und bis zu 14 km breit ist. Praktischerweise ist dieser kleine Springbrunnen natürlich in Hafennähe, sonst müsste man die 500 Liter pro Sekunde ja so weit pumpen...

Mein Eindruck war, dass Genf eine überaus reiche Stadt mit einem überdurschnittlich großen und überdurchschnittlich versnobten Stadtzentrum ist, wobei ich mir in überdurchschnittlich vielen Geschäften kaum mal eben den preiswertesten Artikel leisten könnte.
Zum Ansehen aber dennoch sehr ansehnlich und bestaunenswert und für einen kurzen Trip auf jeden Fall eine Reise wert. Um vom Reichtum der Stadt ein wenig zu profitieren, trat unser kleiner Semester- Improvisationschor mit einem ausnahmsweise einstudierten 18-Minutenprogramm denn auch für 2 Stunden in der Genfer Innenstadt auf, was uns neben einer Menge Spaß auch eine gute Handvoll einheimische Münzen bescherte.

Immerhin haben einige von uns es geschafft, im Genfer See zu baden und auf dem Weg zu diesem Ereignis die endlosen Promenaden entlang des absolut klaren Sees entlangzuwandeln.
UND- schließlich war es ja eine Studienreise, statteten wir auch dem Sitz des Ökumenischen Rates der Kirchen einen Besuch in Genf ab.

Alles in allem war die Zeit in Genf ausreichend abwechslungsreich und bot für uns als bald nicht mehr zusammen Studierende auch gute Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen und nochmal ordentlich auf den Putz zu hauen, nachdem wir uns in Taizé einem doch eher einschränkendem Hausrecht unterwerfen mussten. Was ja dann auch seine Berechtigung hat.

Ein echtes Tüpfelchen auf dem i gönnten wir uns auf unserer wahrhaft langen Tour Richtung Heimat: Ein Abstecher zum Mont Blanc musste einfach sein! Das lag zwar zugegebenermaßen nicht direkt auf der Strecke, aber die Reise wars einfach wert. So fuhren wir Samstagmittag nach Chamonix, am Fuße des Berges Mont Blanc und inmitten eines Tales liegend. Von dort beförderten uns in Folge 2 Seilbahnen knapp 2,5 Kilometer beinahe steil nach oben bis in die dünnluftige Höhe von 3842 Meter. Wie krass war das denn! Die Seilbahnfahrten hatten ja schon einiges für sich und bescherten nicht wenigen von uns ernstgemeintes Kribbeln im Bauch. Die Aussicht von den Terassen am Berg war dann einfach der Hammer.
Wir fanden uns eingefasst von Schneefeldern und gigantischen Berggipfeln wieder und staunten wie kleine Kinder, was man so alles wunderbares aus Steinen und Schnee machen kann.
Auf einer der höchsten Terassen verspeisten wir dann erstmal unsere mitgebrachten Feinheiten und ließen es uns richtig gutgehen. Die Käse- und Wurstverpackungen wären übrigens infolge des Luftdruckunterschiedes beinahe von selbst geplatzt...

Auf dem Weg ins Tal legten wir noch eine kleine Pause zwischen den beiden Seilbahnfahrten ein. Eine kleine Gruppe, ich natürlich dabei, ließ es sich nicht nehmen, zu einem kleinen Gletschersee zu sprinten, wo eine noch kleinere Gruppe ein wirklich wirklich erfrischendes Bad genoss. Uaaaah!
Das Bild möge für sich sprechen.




Nach diesem wahrhaft krönenden Abschluss unserer Tour gings dann gegen 18.00 doch so richtig gen Heimat. Über 1000 km lagen vor uns, die wir durch tapferen Fahrerwechsel und gutes Geleit behütet überstanden. So kamen wir schließlich genau eine Woche nach unserer Ankunft in Taizé wieder in Moritzburg an. Auch hier recht zerknittert, aber nun bis zum Rand gefüllt mit vielen guten, lebendigen Eindrücken, voller Bilder und Ereignisse und frohen Mutes, nun auch noch den Rest des kurzen Semesters zu überstehen.

Intermezzo: Feministische Theologie

Wir haben grad NT. NT steht für Neues Testament. Vorlesung, Seminar, wie man das gern nennen möchte. Und das Thema seit der letzten Vorlesung: Feministische Theologie. Ömm...... Also den patriarchalischen Charakter in Frage zu stellen, finde ich schon mal ganz in Ordnung, aber feministische Theologie... das klingt dann schon fast wieder nach Matriarchat.

Wir sollten am Anfang jeder einen Satz formulieren, was wir unter F.T. verstehen. Da habe ich geschrieben: "Feministische Theologie ist eine Theologie, die sich zum Ziel setzt, die historisch und kulturell bedingt patriarchale Struktur biblischer Überlieferung im Sinne geschlechtsbezogener Gleichberechtigung zu neutralisieren."
Ehrlich gesagt, bin ich bis jetzt noch nicht schlauer geworden.

Oder ist Gott nun doch eine Frau? Mary Daly, eine amerikanische Feministin krassester Sorte hat mal geschrieben: If god is male, then the male is god.

Die eigentliche Frage ist aus meiner Sicht: War zuerst das Patriarchat, so dass man Gott als mächtiger bezeichnen könnte, indem man ihm männliche Attribute gibt? Oder hat irgendjemand in Gott ein überwiegend männliches Wesen erkannt und daraus eine Art göttlich bedingtes Patriarchat konstruiert? Oder war wieder alles ganz anders...?

Mittwoch, 20. Juni 2007

Singsangsemester auf Tour: Part 1

Inzwischen war reichlich Zeit, um tausende Blögge zu umrunden und ich trau mich nun endlich daran, etwas zu den letzten Wochen zu notieren.
Während ich seit Stunden versuche, mein Picasa-Web-Album um einen zweihundertdreiundsechzig-bildrigen Ordner zu erweitern und mein PC dabei jetzt schon das dritte Mal abgeschmiert ist, will ich nun doch einfach mal losschreiben. Nämlich das, was zu den Bildern, seien sie nun vorhanden oder nicht, noch zu sagen wäre.

Studienabschlussfahrt.
So hieß das letzte große Event, dauernd vom 2. bis zum 10. Juni 2007.

Abfahrt am Samstag, 2. Juni 20.00 Uhr in Moritzburg.
Da war ich allerdings noch nicht dabei, denn zu diesem Zeitpunkt verweilte meine Wenigkeit noch in Unteröwisheim bei Bruchsal. Wem das auch noch nichts sagt, das ist in der Nähe von Stuttgart. Dort wiederum traf sich just am gleichen Wochenende eine größerer Teil meiner Verwandschaft 1., 2. und 3. Grades zu einem Familientreffen. Hinzugefügt sei auch noch, dass in der Woche zuvor in Moritzburg Gemeinschaftstag, das ist so eine Art Jahresfest der Diakone (ohne Zweifel das größte Event des Jahres im Diakonenhaus) stattfand und ebenso einen Großteil aller Kapazitäten in Anspruch nahm. Kurz gesagt: An Höhepunkten fehlte es in dieser Woche nicht.

Zurück zur Tour. Gegen 2.00 Uhr nachts wurde endlich auch ich Mitglied der nun 16-köpfigen Besatzung zweier Kleinbusse, allesamt Studierende meines Jahrganges inklusive unseres Mentors. Schließlich sollte es die letzte große Aktion sein, die wir gemeinsam bestreiten würden.

Wie geplant rauschten wir durch die schwarze Nacht in Richtung Taizé, das erste Ziel unserer 9-tägigen Reise. Die Sonne war schon lange aufgegangen und verbrannte unsere langen Gesichter, als wir gegen 7:30 ziemlich zerknittert in einem kleinen aber doch so prominenten Ort nördlich von Cluny ankamen.

Taizé- was ist das eigentlich? Nicht jeder Kantor und Kirchenmusiker ist spontan erfreut, wenn er nach Assoziationen zum gleichnamigen Musikstil grübelt. Einige Gesänge sind sehr wohl bekannt. Und nicht für jeden sind die endlosen Wiederholungen der doch so wunderschönen Gesänge das königliche Nonplusultra.
Taizé aber ist mehr als nur Musik. Inmitten idyllischer französischer Landschaft befindet sich dort ein ganz besonderer und in der Tat weltberühmter Mönchsorden, genau genommen sogar ein Kloster, welches Frere Roger, auch bekannt als Roger Schütz dort schon vor dem 2. Weltkrieg gegründet hatte.

Über die Philosophie und die Glaubens- und Lebensweise der Taizémönche damals und heute will ich mich kurz halten. In jedem Fall ist im Laufe der Jahrzehnte am Kloster ein ansehnliches ökumenisches Jugendbegegnungszentrum entstanden, welches mittlerweile angeblich bis zu 6000 Leute beherbergen kann. (Dann möchte ICH allerdings nicht dort sein).
Während der Zeit unserer Präsenz vor Ort befanden sich außer uns zum Glück weniger als tausend Leute auf dem Gelände- in diesem Sinne eine durchaus ruhige und angenehme Woche.

Zentrum allen Lebens in Taizé sind die 3mal täglich stattfindenden Gebetszeiten bzw. Andachten früh mittags und abends in einer riesigen „Kirche“, in der sowohl die Mönche in weißem Gewand als auch möglichst sämtliche Besucher anwesend sind. Auch der Ablauf dieser Mini-Messen ist durchaus ungewohnt; lässt man sich aber darauf ein, mehr als erbaulich und von einer ganz besonderen Atmosphäre geprägt, die ich persönlich als sehr entspannend empfand.

Der Ablauf der Veranstaltungen ist immer sehr ähnlich und beginnt eigentlich schon damit, dass die etwa 70 Mönche in den letzten 15 Minuten vor Beginn der Messe mehr oder weniger unregelmäßig (jeder wie er kommt) in recht anmutigem Procedere in die Kirche einziehen und in sehr individuellem Stil ihre Plätze einnehmen. Knieend oder sitzend. Auf dem Fußboden, auf Sitzbänken, auf Stühlen.

Besonders ist auch, dass die Mönche durch die besondere Einrichtung des Raumes inmitten der Besucher sitzen und somit weniger distanziert von den Besuchern der Messe erscheinen.

Gebete und Bibellesungen, beides in der Regel mehrsprachig, werden eingerahmt von den so bekannten Taizé-Gesängen, die den größten Teil der Zeit füllen. Anfangs gewöhnungsbedürftig ist auch die 5-10-minütige Zeit der Stille, die sich an die Schriftlesung anschließt.

Wie gesagt, der liturgische Ablauf ist Geschmackssache. Es gibt keine Predigt, keine Schriftauslegung, keine Diskussion über irgendwas. Es IST einfach. Das - und die Stille, das muss man aushalten können. Gerade deshalb habe ich diese Zeiten als besondere Ruhepunkte im Tagesablauf empfunden.

Natürlich ist das längst nicht alles. Jede Woche in Taizé steht unter einem (bzw. mehrenen) bestimmten Themen, über die dann sehr wohl diskutiert wird. Morgens gibt einer der Mönche eine etwa 1-stündige Einführung zu biblischen Texten, nachmittags treffen sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen, um Fragen zum Text und zum Thema zu besprechen.

Zwischendurch bleibt Zeit, um in Raubtiermanier um das Essen zu kämpfen, diverse Aufgaben im Lager zu erledigen und natürlich mit Leuten aus aller Welt ins Gespräch zu kommen.

Am ersten Tag kam mir das Leben im Lager mehr als chaotisch vor. Wer ist hier eigentlich für was zuständig? Wann muss ich wohin? Und wieso wissen alle Leute außer mir, was hier eigentlich wie funktioniert?

Naja, ein oder zwei Tage später wusste ich, dass die Brüder keinerlei feste Angestellten haben, sondern nur ehrenamtliche Helfer am Werk sind, die nur durch dezente Impulse gesteuert und durch relativ flexible Pläne oft spontan, aber doch durchaus wirkungsvoll eingesetzt werden.
Nur dadurch, dass jeder mit anpackt, kann das Lager funktionieren. Und nur dadurch, dass alle erstmal mitmachen, kommt Leben, aber auch Ordnung in das Chaos.

In Erinnerung bleibt mir dennoch ein sehr spirituell geprägter Ort, der durch seine besondere Atmosphäre offensichtlich auch eine besondere Anziehungskraft entwickelt hat. Sicherlich ist Taizé mit all seinen Eigenheiten nicht jedermanns Sache. Überzeugen vom Sinn oder Unsinn eines solchen Projektes muss sich schließlich jeder selbst.

Nach 3,5 Tagen gings am Mittwoch weiter nach Genf in der der französischsprachigen Schweiz. Doch davon mehr im 2. Teil...

... und immer noch am Leben

ja verflixt, es gibt mich noch. Und demnächst, spätestens morgen :o) soll hier mal was über unsere wunderbare Studienfahrt stehen.
Ich weiß gar nicht so recht, was mich zur Zeit alles vom Irgendwie-Zeit-haben abhält. Es ist alles und nichts los. Wir haben wieder Vorlesungen und Seminare, vertreiben uns die Nachmittage mit erlebnispädagogischen Abenteuern, Gemeinschaftsaktionen und Planspielen. A propos, wir spielen hier gerade "Mord im Brüderhaus", eine ziemlich abwegige Variante von "Nacht in Palermo". Das Spiel geht über mehrere Tage, es gibt ausgeloste Mörder und Bürger, eine Mordwaffe und jeder will gewinnen! Es ist unglaublich, welche Eigendynamik dieses Spiel entwickelt! Kaum eine Kaffeekränzschenrunde ohne dieses Gesprächsthema.
Wer also in einem Wohnheim oder einer ähnlichen Anlage wohnt, der kann die Anleitung für dieses Spiel gern bei mir bekommen.

So. Jetzt muss ich hier erstmal wieder der Vorlesung weiter folgen. Es geht um Siddharta Gautama (den ersten Buddha) und das Glücklichsein ohne alles. Das is doch mal was!

Bis ganz bald!