Mittwoch, 8. Oktober 2008

Ich habe keine Aktien

... und das ist wahrscheinlich auch der einzige Grund, warum die Finanzkrise - zumindet bis heute - mental ziemlich an mir vorübergegangen ist.
Gefragt habe ich mich allerdings, wo das ganze verlorene Geld eigentlich nun hin ist. Denn alles was man gewöhnlich verliert, löst sich doch nicht wirklich in Luft auf, sondert verschwindet einfach nur insofern, dass man es selbst aus den Augen und aus den Händen verliert. Aber es ist da. Nur eben neuerdings woanders.

Demzufolge hat eine Finanzkrise auch Gewinner, und zwar gewaltige. Recht knapp und übersichtlich informiert wird man zu diesem Sachverhalt in der Mediathek des ZDF, nämlich HIER.
Und sieh mal an, es gibt da Zocker, zum Beispiel einen gewissen John Paulson, der mit seinen paar Fonds gleichmal ein Plus von 2,7 Milliarden einstreicht. Und welch ein mildtätiger Gewinner das doch ist: Er spendete satte 15 Millionen (das sind immerhin 0,55 Prozent!) an eine "Organisation, die sich um die Opfer der Kreditkrise kümmert".
Gewinnen werden auch die Börsen selbst, die letztlich an jedem Umsatz, egal in welche Richtung, verdienen. Im Übrigen auch am Kaffee und Baldriantee, der in den letzten Tagen wohl hektoliterweise geflossen sein muss. Schließlich muss auch das teure Parkett bezahlt sein.
Und dass es der Börse selbst, auch wenn fälschlicherweise von "Börsenkrisen" die Rede ist, immer gut geht, mag dann wohl auch der Grund dafür sein, dass Börsenberichterstatter immer (noch) gute Laune haben.